Er ist der bekannteste Trainer auf diesem Gebiet in Deutschland: Oliver Geisselhart. Es ist verblüffend, wie er den Zuhörern den Erfolg seiner Lernthesen beweist. Dies geschieht durch Zuruf von bis zu 30 Wörtern (Sachen oder Namen), die er danach wiederholt. Lückenlos. Ich wollte es bei der ersten Begegnung besonders kompliziert machen und nannte »Fakultativklausel« (bei einer Überweisung darf die Bank eigenmächtig ein anderes Konto des Kunden als das im Auftrag angegebene verwenden). Der Trainer wiederholte ohne zu stocken alle hereingerufenen Begriffe.
Besonders verständlich war mir sein Tipp, sich bei Begriffen jeweils »ein Bild zu machen«. Also sich bei »Haus« sofort ein bestimmtes Gebäude vorzustellen. Ebenso bei Personen ein Merkmal aus dem Gesicht oder der Kleidung beim »Merken« des Namens hinzuzunehmen. Schnell wurde mir klar, dass auch doppelte Begriffe (z.B. »Blaue Berge«, »harter Stein«, Vor- und Zuname) besser im Gedächtnis haften.
Der Apostel Paulus war ein begabter Lehrer. Zwei Briefe an seinen sehr zuverlässigen und fleißigen Schüler Timotheus sind uns im Neuen Testament erhalten geblieben. Der obige Bibelvers ist nahezu verblüffend. Es ist also nicht selbstverständlich, dass wir die wirklich wichtigen Personen und Themen im Gedächtnis behalten. Paulus lenkt sogar bewusst von seiner eigenen Lehrerrolle ab und zeigt auf Christus. Das ist ein zentraler Tipp, auch für unser Leben. Denn Nachdenken über Jesus Christus rückt die Verhältnisse zurecht: Wie klein werden dann die heutigen Alltagssorgen mit Personen, denen wir begegnen – schwierige Kunden, undankbare Kollegen, übellaunige Vorgesetzte – und manches mehr! Klaus Spieker