Die Menschheit ist unterernährt. Wir leben in einer Welt des Hungers. Etwa 30.000 Kinder sollen täglich verhungern in der so genannten »Dritten Welt«. Für die zivilisierte Menschheit ist es die größte Schande, wenn noch immer am Hunger gestorben wird. Denn einerseits gibt es gewaltige Überproduktionen von Nahrungsmitteln, dass man gar nicht mehr weiß, wohin damit, und anderswo fehlt es an einer Hand voll Reis. Das liegt nur an der ungerechten Verteilung bzw. der Gier der Wohlstandsvölker.
Aber es gibt auch einen unvorstellbaren Hunger der »Bessergestellten«, Wohlhabenden oder Gesättigten. Sie hungern nicht nach Brot, sondern bei allem Wohlgenährtsein verschmachtet ihre Seele. Ihnen fehlen Liebe, Frieden und Geborgenheit. Sie spüren leidend, dass der Mensch nicht vom Brot allein lebt und dass Essen, Trinken und Reichtum längst kein erfülltes Leben garantieren. Ihr Hunger sitzt viel tiefer, als sie wahrhaben möchten. Gerade der moderne Wohlstandsmensch mit seinem klugen Kopf und eifrig schaffenden Händen kennt diesen Hunger der Seele, ein Hunger nach Geborgenheit und Leben, danach, sich als Mensch angenommen und bejaht zu wissen.
Um diesen Hunger zu stillen kam einer in unsere Welt, der von sich selbst sagt, dass er das Brot des Lebens ist: Jesus! Er gibt mehr als Lebensmittel; er ist das Mittel zum Leben. Nicht, damit wir etwas vom Leben haben, sondern das Leben! Er ist das Brot, das Gott uns geben will. Wer Jesus findet und annimmt, bekommt bei ihm allen Lebenshunger und Lebensdurst gestillt. Nicht irdischer Wohlstand ist das größte Lebensziel, sondern der Friede mit Gott für jetzt und ewig. Karl-Heinz Gries