Als ich in der neunten Klasse war, wurde mir ein etwa gleichaltriger Engländer als Brieffreund vermittelt. In den ersten Briefen ging es um das Kennenlernen. Tony, so hieß er, stellte sich und seine Familie vor: Er berichtete, dass er einen älteren Bruder und eine jüngere Schwester habe, in einem Haus mit Garten wohne, wie sein Zimmer aussah, auf welche Schule er ging, usw. Die Schilderungen wurden, je länger der Kontakt anhielt, desto persönlicher: Er schrieb über seine Hobbys, über Dinge, die ihm Spaß machten, und solche, bei denen das nicht der Fall war. Natürlich kam auch ein kleines Foto von ihm, damit ich mir ein besseres Bild von ihm machen konnte.
Eines Tages war es dann so weit: Ich reiste nach England und lernte Tony und seine Familie über einige Wochen persönlich kennen. Sehr bald erkannte ich: Das, was er mir geschrieben hatte, stimmte alles. Er sah auch genau so aus wie auf dem Bild, das er mir geschickt hatte! Er hatte mir einen zutreffenden Eindruck von der Person vermittelt, die mich erwartete.
Ich habe den Eindruck, dass Gott mit uns Menschen ebenfalls eine Art Brieffreundschaft beginnen will. In seinem Schreiben, der Bibel, geht es darum, dass er sich den Menschen vorstellt: Wer er ist, wie er ist, was ihm gefällt und was nicht. Tatsächlich hat auch er so etwas wie ein »Foto« von sich geschickt, damit wir genauer wissen, wie er ist: seinen Sohn Jesus Christus, der das Ebenbild Gottes ist. Wenn wir etwas von Gott erfahren wollen, können wir uns dieses Bild anschauen und mit den Angaben der Heiligen Schrift vergleichen! Ich bin mir sicher: Wenn schon ein Brieffreund verlässliche Angaben zu sich macht, wie viel glaubwürdiger ist dann das Selbstzeugnis des lebendigen Gottes! Markus Majonica