Wirklich witzig: Versehentlich funkte die Mikrofonanlage einer Kirche auf dem gleichen Kanal wie das Fitnessstudio gegenüber. Es geschah in Solingen im Januar 2020. Statt Motivations-Kommandos und hipper Musik lief bei der Muckibude »Pride« plötzlich die Predigt der Kirchengemeinde. Da stutzten die Sportler: »Kyrie eleison« statt »Eins-zwei-drei«!? Doch die Übertragung aus der St. Clemens-Kirchengemeinde war nicht abzustellen. Und so drang die Predigt von Pastor Mohr manchem Sportler ins Ohr. Schnell erklärte sich die Kirchengemeinde bereit, die Funkfrequenz zu ändern. Ruckzuck war das Dazwischenfunken beendet. Jetzt herrscht zwischen Kirche und Fitnessstudio wieder Funkstille. Schade eigentlich ...
Da sendet die Kirche mal auf dem Kanal, den jeder Normalo verstehen kann - und schon wird das sofort wieder abgestellt. Kein Wunder, dass die Fitnessbranche wächst und die Christenheit schrumpft. Sport und Gesundheit sind der Mehrheit einfach viel wichtiger als Seele und Gott. Studios und Stadien sind die Tempel der Moderne. Und sollte Gott dazwischenfunken, kann man den »Störsender« ja rasch abstellen.
Man quält sich lieber auf der Hantelbank als auf der Kirchenbank! Körper kommt vor Seele. Fangesänge statt Gotteslob, Fitness statt Frömmigkeit, Bizeps statt Bibel, Workout statt Worship, Eiweißshake statt Abendmahl. Wie kurzsichtig! Ihr durchtrainierter Körper schafft vielleicht 100 Jahre, aber er bleibt dennoch sterblich. Die Seele ist es aber nicht (Matthäus 10,28)! Deshalb warnt Jesus: Mancher wird topfit zur Hölle fahren (Markus 9,43-48)! Aber er verspricht auch: Wer Gott die Treue hält bis in den Tod, dem wird die Krone des Lebens gegeben (Offenbarung 2,10).
Andreas Fett