1889 wurde auf dem internationalen Sozialistenkongress in Paris der 1. Mai zum Weltfeiertag der Arbeitsbewegung erhoben. In vielen Staaten ist seither der 1. Mai ein gesetzlicher Feiertag. Was wäre unser Leben ohne Arbeit? Tagein, tagaus sind wir in irgendeiner Form beschäftigt. So war es auch bei Herrn Selbstistdermann. Seine Lebensphilosophie war schlicht und lautete: »Selbst ist der Mann.« Sein Leben lief stets nach dem gleichen Schema ab. In allen Situationen galt sein Lebensmotto. Beim Anblick seines Lebenswerkes konnte so mancher neidisch zu ihm aufblicken. In seinen Gedanken ging er oftmals seine Karriereleiter zurück. Am Anfang waren die schlaflosen Nächte, das stundenlange Grübeln. Dann wie ein Blitz aus heiterem Himmel kam die Erleuchtung, seine verschwommene Idee formte sich zur sichtbaren, renditeträchtigen Wirklichkeit. Seit dieser Zeit ging es aufwärts. Sein Streben wurde zur Sucht. Zur Habsucht. Buchstäblich erfüllte sich bei Herrn Selbstistdermann: »Je mehr er hat, je mehr er will, nie schweigen seine Triebe still!« Sein Ziel war klar: Durch seiner Hände Arbeit ganz nach oben zu kommen! Und fast hätte er es geschafft, wenn nicht - ja, wenn nicht Gott dazwischen gekommen wäre: »Du Tor .« Er hatte seine Rechnung ohne Gott gemacht. Herr Selbstistdermann verpasste das Wichtigste, nämlich sein Leben mit dem lebendigen Gott in Ordnung zu bringen.
Damit wir nicht den gleichen verhängnisvollen Fehler machen, gibt uns Jesus Christus eine präzise Auskunft: »Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit« (Matthäus 6,33). Erik Junker