Wissenschaftler der Universität Bochum sind einmal der Frage nachgegangen, ob Tiere sich selbst im Spiegel erkennen können. In einem Experiment stellten sie fest, dass dies bei Raben tatsächlich der Fall zu sein scheint. Gelungen ist ihnen dieser Nachweis, indem sie dem Versuchstier einen roten Punkt auf die Stirn klebten. Nachdem die Vögel sich selbst im Spiegel sahen und die Unregelmäßigkeit an sich entdeckten, versuchten sie, den Aufkleber zu entfernen. Sie hatten demnach verstanden, dass das Tier im Spiegel sie selbst sind. Im Gegensatz dazu konnte weder für Katzen noch für Ratten eine solche Intelligenzleistung nachgewiesen werden.
In unserem Tagesvers wird diese Fähigkeit, über die auch der Mensch verfügt, mit dem Hören und Tun des Wortes Gottes verglichen. Dabei wirkt das Wort Gottes wie ein Spiegel. Wer in der Bibel liest, wird ziemlich bald erkennen, wie er in Gottes Augen eigentlich aussieht. Gottes Wort deckt bei uns »Unregelmäßigkeiten« auf, d.h. Dinge, die nicht mit dem übereinstimmen, wie wir eigentlich sein sollten. Plötzlich erkennt man: Das eine oder andere gehört eigentlich nicht dorthin. Die Bibel zeigt uns allerdings keine roten Punkte auf der Stirn, sondern die dunklen Flecken unserer Sünden. Und die können wir selbst gar nicht entfernen, dafür müssen wir Gottes Reinigungskonzept anwenden, über das er uns der Bibel folgendes sagt: Wer seine Sünden bekennt und sie lässt, dem werden sie vergeben, d.h. die dunklen Flecken werden von ihm entfernt.
Ganz schlecht wäre es allerdings, wenn wir es so machen, wie der Mann in unserem Tagesvers: Nachdem man sich im Spiegel des Wortes Gottes betrachtet hat, einfach wegzugehen und die dunklen Flecken zu vergessen.
Joachim Pletsch