Göttliche Liebe macht treu

Treusein und glauben sind im Neuen Testament dasselbe Wort. Da ist es gar nicht erstaunlich, dass die Treue im selben Tempo verschwindet wie der Glaube. Es ist, als stehe die Scheidungsrate in direkter Beziehung zum Verlust des Glaubens. Mit Glauben meine ich natürlich nicht die Zugehörigkeit zu einer Konfession, sondern die Beziehung, die jeder zu dem Gott der Bibel hat.
Wenn unsere Liebe nur auf der Attraktivität des Partners beruht, kann schnell eine Hübschere in die Quere kommen, besonders, wenn man seine Frau mehr oder weniger als unbezahlte Putze behandelt und mutlos gemacht hat. Oder es taucht irgendein Charmeur auf, mit dem der Ehemann nicht mithalten kann, dann kann es schnell um die Treue geschehen sein.
Göttliche Liebe ist so zuverlässig wie Gott selbst. Er hat zum Beispiel dem Noah versprochen, nie wieder eine Flut über die ganze Erde zu bringen, stattdessen soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. Das hat Gott versprochen und trotz aller Gottlosigkeit der Menschen bis heute ausnahmslos gehalten.
So wird Gottes Liebe auch bei denen, die ihm glauben, eiserne Treue zu dem einmal gesprochenen »Ja« erhalten, einerlei, ob der Partner die Wünsche alle erfüllte, die man an ihn hatte, oder nicht.
Diese Treue sollte auch den Kindern gelten, damit sie sich auf das elterliche »Ja« oder »Nein« verlassen können. Auch wenn sie uns enttäuschen, ist die durch Gottes Liebe getragene Liebe trotzdem immer treu und beständig und zum Neuanfang bereit. Nur so werden wir ihnen verlässlich gute Partner sein. Aber auch alle anderen Beziehungen leben von der Treue. Hermann Grabe