Göttliche Liebe macht sanftmütig

Manch einer bezeichnet seine Feigheit und Gleichgültigkeit mit Sanftmut. Das ist aber völlig falsch. Sanftmut ist etwas sehr Starkes. Jemand sagte: Sanftmut ist Kraft unter Kontrolle. Wirklich sanftmütig kann nur einer sein, der auch die Macht hat, dazwischenzuschlagen, es aber um Gottes Willen nicht tut.
Ich kenne einen Menschen, der Kung Fu Meister war und nun das Evangelium verkündigt. Er sagt, es sei schwer, sich Unrecht tun zu lassen, wenn man den Gegner mit einigen Handgriffen töten könnte. Der übt wahre Sanftmut, die ihn wirklich geistliche Kraft kostet. Ein Beispiel größter Sanftmut in der Bibel war Mose. Er sollte das Volk Israel aus der ägyptischen Gefangenschaft ins Gelobte Land bringen. Dabei verzichtete er vierzig Jahre lang auf eine Schutztruppe für seine Person, auf irgendwelche Sonderrechte oder Ansprüche. Geduldig wartete er nur auf Gottes Durchhilfe, ohne sich jemals selbst für angetanes Unrecht zu rächen.
Der Apostel Petrus rät den gläubigen Frauen, nicht ihre spezifisch weiblichen Mittel anzuwenden, ihren Willen durchzusetzen, sondern durch einen sanften und stillen Geist ihre gottlosen Männer zur Umkehr zu bewegen. Dieser sanfte Geist wird in der Bibel als »sehr kostbar« bezeichnet. Im ganzen Neuen Testament wird nur noch das Salböl der Maria, mit dem sie den Herrn Jesus Christus ehren wollte, als »sehr kostbar« bezeichnet, nichts sonst. Daran sieht man, dass Gott großes Wohlgefallen daran findet, wenn seine Liebe in einem Herzen wahre Sanftmut bewirkt.
Schauen Sie einmal kurz auf sich selbst. Könnte Gott bei Ihnen auch etwas so sehr Kostbares finden wie Sanftmut, die von Herzen kommt? Schön wär's. Hermann Grabe