Im Juni 2013 begann der Prozess gegen einen der großen Gangsterbosse in Amerika. James »Whitey« Bulger hatte die Gegend um Boston jahrzehntelang unsicher gemacht und dabei 19 Morde auf sein Gewissen geladen und zu verantworten. Gerechtfertigt hat er sein Treiben teilweise damit, dass er in seinem Umfeld nur »saubere Drogen« verkaufen ließ – ein klein wenig fühlte er sich also wie Robin Hood. Er kam auch zu viel Geld, einmal gewann er sogar einen Jackpot mit 14 Mill. Dollar.
Doch nun stand er als über Achtzigjähriger vor dem Richter und musste sich rechtfertigen und konnte es doch nicht. Wir dürfen froh sein, nicht in seiner Haut zu stecken. Aber wenn wir auch immer so brav waren, dass wir kein irdisches Gericht zu fürchten brauchen, so werden doch alle Menschen einmal vor dem ewigen Richter stehen müssen. Und seine Maßstäbe sind noch immer dieselben wie vor Hunderten oder Tausenden von Jahren. Könnten wir uns dann vor ihm rechtfertigen? Nun wird die Bibel nicht umsonst Gute Botschaft genannt; denn sie zeigt uns, wie wir mit dieser Schwierigkeit fertig werden können. Gott bietet uns nämlich während unseres Erdenlebens an, sein Gnadenangebot anzunehmen.
Da ist es sogar einerlei, ob wir 19 Morde oder nur »Kleinigkeiten« zu verantworten haben. Für Gott sind alle Sünden abscheulich und haben ewige Strafe verdient; aber er vergibt alles – Großes und Kleines –, wenn wir ihn darum bitten. Sein Sohn hat für solche Sünder alles längst bezahlt.
Wenn »Whitey« Gott um Vergebung bittet, wird er in den Himmel eingehen. Wäre es nicht schrecklich, wenn man dann als Gutmensch draußen bleiben muss, nur weil man darauf stolz war?
Hermann Grabe