Jetzt wissen wir es: Wir sind ein Volk von Bibellesern. Ein Boulevardblatt hatte das »Jahr der Bibel« zum Anlass genommen, Prominente nach deren »Lieblings-Bibelvers« zu befragen. Und so durfte man fast täglich staunen. Denn wer bisher dachte, Bibellesen sei etwas für alte Leute, Verlierertypen und Hinterwäldler, der wurde eines Besseren belehrt.
Hätten Sie gedacht, dass ein »Starfrisör« die Bibel liest? Dass Fußballprofis, Bundesligatrainer, Schauspieler, Schlagersänger, Fernsehmoderatoren, Politiker aller Schattierungen und abgebrühte Unternehmer ihren Spruch parat haben? Darf man aus dieser Presseaktion schließen, dass wir ein Volk von Bibelkennern sind? Wie gerne ich das glauben würde! Es war auffallend: Die meisten der zitierten Bibelworte wurden auf banale Weise mit dem Alltäglichen verknüpft. Ausnahmen taten gut, wie im Fall der Schauspielerin Margot Werner. Sie bekennt: »Der Glaube spielt in meinem Leben eine wichtige Rolle. In diesem Bibelzitat ›Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln‹ (Psalm 23,1) fühle ich mich geborgen. Der Spruch hängt sogar über meinem Bett.«
Aber für viele hat Bibelkenntnis nur etwas mit Bildung zu tun. Man möchte ja schließlich mithalten können, wenn neben Goethe und Schiller, Heinrich Heine und Nietzsche die Bibel zitiert wird. Doch die Bibel ist kein Buch wie jedes andere. Das Wort Gottes sagt uns, woher wir kommen, wer wir sind und wohin wir gehen. Und es zeigt uns den Weg der Erlösung, wie zum Beispiel mit meinem »Lieblingsspruch« Johannes 3,16: »So (sehr) hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.« Johann Fay