Es ist Sonntag, einen Tag nach unserem 40. Hochzeitstag. Die Sonne lädt zum Spaziergang ein. Obwohl es gewittrige, schwüle, schwere Luft ist, wird es ein ausgiebiger Weg durch die bewaldete Landschaft. Abends sitzen wir gemütlich am Tisch und wollen gerade das Abendbrot genießen, als meine Frau wie »aus heiterem Himmel« in eine tiefe Bewusstlosigkeit fällt. Ich lege sie vorsichtig auf den Fußboden und bemühe mich, mit Kissen eine stabile Seitenlage herzustellen. Als ihre Lippen und das Gesicht blau anlaufen, rechne ich mit dem Schlimmsten. In meiner unbeschreiblichen Not schreie ich immer und immer wieder: »Herr Jesus, hilf!«
Mit meinem Handy wähle ich die Nummer 112. Am anderen Ende der Leitung meldet sich der Rettungsdienst. In Kürze, so wurde mir zugesagt, seien der Rettungswagen und der Notarzt bei uns. Ständig frage ich meine Frau, die mit großen geöffneten Augen in meinem Arm liegt: »Hörst du mich?« Sie reagiert nicht! Sollte unsere wunderbare Ehe so abrupt enden? Mein Gebet ist ein einziger Schrei nach der Hilfe und dem Eingreifen Gottes. Nach gefühlten 20 Minuten treffen die Rettungssanitäter und der Arzt ein. Auf die Frage des Rettungssanitäters: »Hören Sie mich?« kommt von meiner Frau ein leises »Ja«. Mich durchströmt eine unbändige Freude und Dankbarkeit. Nach einer Woche stationärer Behandlung konnte meine Frau entlassen werden.
Wenn auch noch Untersuchungen anstehen und die Ursache bislang nicht geklärt werden konnte, so haben wir doch hautnah erlebt, wie wichtig es ist, die zwei Notrufnummern 50,15 und 112 zu kennen. Unsere Herzen sind voller Dank dem Herrn Jesus und dem Rettungsteam gegenüber.
Detlef Kranzmann