Vor einiger Zeit war in einer bayerischen Zeitung zu lesen: »Ein junger Eselhengst verirrte sich auf die Bahngleise. Dort stand er und konnte auch mit duftenden Karotten nicht angelockt werden.« Ich kann mir so richtig vorstellen, wie er dastand. Die Hinterbeine in den Boden entgegen der Zugrichtung gestemmt. Sein unbeteiligter Blick gilt den Feuerwehrleuten, die am Strick ziehen, ohne einen Zentimeter gutzumachen. Dabei wollten die Helfer doch nur, dass dem Esel nichts passierte und boten ihm sogar Leckereien an. Trotzdem dauerte es eine ganze Zeit, bis selbst dem Esel das Spiel schließlich langweilig wurde und er seinen Widerstand aufgab. Er ließ sich ohne weitere Probleme zurück in den Stall bringen.
Auch bei Kindern kann man so ein Verhalten durchaus beobachten. Der Papa oder die Mama ziehen den unwilligen Sprössling hinter sich her. Das ist für die Eltern nicht angenehm. Viel schöner ist es, wenn das Kind seine kleine Hand vertrauensvoll in die große legt und sich führen lässt und nicht wie ein bockiger Esel Widerstand leistet.
Ich fürchte, Gott hat mit jedem von uns Menschen ähnliche Probleme. Wir bringen uns durch unbesonnene Aktionen in Schwierigkeiten und lehnen Hilfe einfach ab. Dabei will uns Gott nicht in einen Käfig sperren oder auf andere Art und Weise die Freiheit einschränken. Er möchte uns nur vor Schaden bewahren. Sein Wort hat jede Menge Hilfestellungen für uns parat, wie wir Probleme umgehen können.
Doch wir müssen unser Grundproblem erkennen, den Widerstand gegen Gott aufgeben und ihm unsere Hand vertrauensvoll hinstrecken. Er wird uns dann sicher durchs Leben und in eine herrliche Zukunft bringen.
Gerhard Kimmich