Wer eine Küche, ein Auto oder sonst etwas finanziert, dem wird häufig eine sogenannte Restschuldversicherung angeboten. Natürlich verlangt der Kreditgeber, dass der Kreditnehmer in der Lage ist, die fälligen Raten selbst zu zahlen. Nur »für alle Fälle«, wenn die eigene Zahlungsfähigkeit z. B. durch Arbeitslosigkeit, Arbeitsunfähigkeit o. Ä. wegfällt, soll dann die Versicherung greifen und die noch offene Restschuld übernehmen, damit alle Beteiligten abgesichert sind. Selbstverständlich muss man für diese Sicherheit ebenfalls bezahlen, denn umsonst gibt es die natürlich nicht.
Wie sieht das nun aus, wenn es nicht um eine finanzielle, sondern um moralische Schuld geht? Können wir die auch – zunächst – aus eigener Kraft abbauen? Und was ist, wenn hier eine »Restschuld« bleibt? Oft begegne ich dazu folgendem Verständnis: Man muss in eigener Leistung moralische Verfehlungen durch gute Taten abarbeiten. Und für den Rest, na ja, da wird Gott es schon nicht so genau nehmen. Dafür gilt dann seine Gnade.
Doch das ist nicht die Botschaft der Bibel: Der Tagesvers stammt aus einem Gleichnis, das zeigt, dass der Mensch gegenüber Gott stets hoffnungslos verschuldet ist. Auch wenn er alles einsetzte, könnte er nichts davon bezahlen. Es bleibt immer eine unermessliche, nicht zu tilgende Lebensschuld – und nicht nur eine kleine Restschuld – übrig. Ich darf mir nicht einbilden, ich könnte Gott gegenüber auch nur einen Fehler wirklich ungeschehen machen. In dieser Beziehung benötigen wir nicht nur eine Restschuldversicherung, sondern echte Erlösung. Doch Gott sei Dank gibt es die: Ich muss nur meine Schuld bekennen und Gott glauben, dass Jesus Christus für alles bereits gezahlt hat. Markus Majonica