Auf einer Geburtstagsfeier saß neben mir eine strenggläubige Katholikin, die im Schuldienst katholische Religion unterrichtet. Bald kamen wir auf den Glauben zu sprechen, und ich stellte ihr folgende Frage: »Am 2. April 2005 starb Papst Johannes Paul II. Er hielt sich an die übliche Gepflogenheit der sterbenden Päpste und verfasste ein offizielles Dokument, das nach seinem Tode veröffentlicht wurde. Darin stand u.a., die Katholiken mögen doch weltweit für ihn beten. Können Sie mir erklären, warum er sich dieses so umfassende Gebet gewünscht hat?« - »Ja, das hat mit dem Fegefeuer zu tun. Auch ein Papst ist noch nicht vollkommen, und darum muss auch er in das Fegefeuer, um gereinigt zu werden. Wir wissen nicht, wie viele Jahre oder Jahrhunderte er dort verbleiben muss. Um aber diese Zeit abzukürzen, wollte er, dass für ihn gebetet wird.« Ich fragte weiter: »Werden Sie auch einmal in das Fegefeuer kommen?« - »Nein, denn Jesus hat am Kreuz gesagt: 'Es ist vollbracht!' Das nehme ich auch für mich in Anspruch.« Das war eine erfreulich klare Antwort. Damit hatte sie den Papst in ihrer biblischen Erkenntnis weit überholt.
Die Bibel kennt kein Fegefeuer; es ist eine rein menschliche Erfindung, die ich als sehr furchtbar empfinde, weil sie die biblische Botschaft aushöhlt. Ich freue mich über die Zusage Jesu: »Meine Schafe hören meine Stimme, ... und ich gebe ihnen das ewige Leben« (Johannes 10,27-28). Wenn wir Jesu Zusage der Rettung verändern, machen wir ihn zum Lügner. Für den Papst gilt ebenso wie für jeden anderen: Nur wer sich wirklich zu Jesus bekehrt hat, ist gerettet, andernfalls ist auch er ewig verloren.
Werner Gitt