Waren in früherer Zeit Respekt und Ehrfurcht vor dem Berg recht groß, so sieht man sich heute eher in der Lage, ihn zu bezwingen und damit die eigene Stärke zu beweisen, die allen Widrigkeiten am Berg trotzt und diese bis zum Gipfelsieg ruhmreich überwindet.
In den Tagen, wo ich diese Serie schreibe, geht aber eine Nachricht durch die Presse, die nachdenklich macht. Am höchsten Berg der Welt wurden die Pläne zahlloser Touristen-Teams, den Mount Everest im Frühjahr 2014 zu bezwingen, durchkreuzt. Eine Lawine im Bereich der Eisbrüche auf der Südseite hatte insgesamt 16 Sherpas in den Tod gerissen und eine große Zahl weiterer von ihnen z.T. schwer verletzt. Die von den Sherpas gebahnten Wege und vorbereiteten Sicherungen im Eisbruch waren größtenteils zerstört. Ohne diese Hilfen war es den meisten Touristen nun unmöglich, den Aufstieg zu schaffen. So mussten zahlreiche Gruppen ohne den Gipfelerfolg wieder abreisen.
Der Bergtod hat schon viele ereilt und oftmals fragt man sich, warum Menschen ihr Leben für solch einen Gipfelsieg aufs Spiel setzen bzw. dafür, wie im oben beschriebenen Fall, das Leben anderer dafür zu riskieren. Ungleich wichtiger, als den Weg zu einem der schwierigsten oder höchsten Berge unserer Erde zu bahnen, war jedenfalls der »Aufstieg« des Retters Jesus Christus auf den bescheidenen »Hügel« Golgatha, um dort am »Gipfelkreuz« für uns alle sein Leben zu lassen. Er bahnte damit ein für allemal den Weg zu Gott und damit zu dem »höchsten« Ort, den Menschen überhaupt erreichen können: die ewige Herrlichkeit bei Gott. Dieser Weg ist nicht gefährlich oder schwierig, sondern ganz einfach zu gehen. An seinem Ziel wartet nicht der Tod, sondern das ewige Leben auf uns.
Joachim Pletsch