Ein Prediger fährt mit dem Zug durch die Vereinigten Staaten. Ihm gegenüber sitzt ein junger Mann, der einen verstörten Eindruck macht. »Kann ich Ihnen helfen?« spricht ihn der Prediger freundlich an. Daraufhin erzählt der junge Mann seine Geschichte: »Vor drei Jahren bin von zu Hause weggelaufen. Ich hatte die Nase voll von der Schufterei im Betrieb meiner Eltern, klaute Geld aus ihrem Safe und machte mich auf und davon. Das Geld war bald weg. Ich mogelte mich mit Gaunereien durch, bis ich schließlich im Knast landete. Dort habe ich viel Zeit zum Nachdenken gehabt. Jetzt tut es mir sehr leid, was ich meinen Eltern angetan habe. Letzte Woche habe ich meinem Vater geschrieben, dass ich heute in diesem Zug sitzen werde. Wenn er mich wieder aufnehmen will, steige ich aus; wenn nicht, dann fahre ich weiter.« »Aber woran werden Sie erkennen, wie Ihr Vater denkt?« fragt der Reisende. »Wenn ich bleiben darf, soll er ein weißes Taschentuch an den alten Birnbaum neben den Gleisen binden.« Schließlich fährt der Zug in den heimatlichen Bahnhof ein. »Ich kann nicht hinschauen!« schluchzt der junge Mann. »Aber sehen Sie doch« fordert ihn der Reisende mit bewegter Stimme auf. Der junge Mann hebt seine Augen und kann es kaum fassen: Der ganze Birnbaum ist über und über mit weißen Taschentüchern behängt, die als Zeichen der vergebenden Liebe seines Vaters im Wind flattern! Ebenso überschwänglich wird das Willkommen sein, das Gott uns bereitet, wenn wir seine Vergebung in Anspruch nehmen und heimkehren zu ihm. Haben Sie dies schon getan? Er wartet auf Sie – mit offenen Armen (Lukas 15,20)! Peter Güthler