Wir Menschen sind leicht zu verführen. Wäre es anders, so hätten die meisten Werbefachleute längst ihren Beruf gewechselt. Auch die Schmierfinken, die viele Millionen Pornoseiten ins Internet stellen, wären inzwischen enttäuscht und müde geworden. Und die Gerüchtemacher fänden keine Zuhörer.
Aber leider haben alle diese und noch viele mehr Hochkonjunktur, weil die Herzen der Menschen das Böse mehr lieben als das Gute. Ich sagte neulich einem jungen Mann, ich kennte den BBC-Film Stolz und Vorurteil. Darauf meinte er: »So etwas sehen sich doch bloß Frauen an.« Männer wollen es nach seiner Ansicht wilder, boshafter und brutaler haben.
Erst wenn man sich in Wahrheit zu Gott wendet, gibt er einem ein »neues Herz«, das nach Gott und nach dem fragt, was dazu dient, dass die »Frucht des Geistes« in uns zur Entfaltung kommt.
Das bringt uns von selbst dazu, unser Leben neu zu ordnen. Man hat für vieles überhaupt keine Zeit mehr, was einem früher wichtig war. Denn die verbleibende Lebenszeit ist dann viel zu kostbar, als dass man sie mit Filmen und anderen Unterhaltungen totschlägt. Aus Liebe zu Gott und den Menschen lernt man immer mehr zu den Inhalten des alten Lebens »Nein« zu sagen. Und das nicht mit entsagungsvoller Miene, sondern aus frohem Herzen, weil man etwas Besseres gefunden hat.
Enthaltsamkeit ist die letzte der guten Eigenschaften, die durch Gottes Liebe in uns wachsen sollen. Sie gehört zu der Selbstbeherrschung, die wir brauchen, um uns nicht zu verzetteln und am Ende mit leeren Händen vor Gott dazustehen.
Hier sind sie alle noch einmal: Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut und Enthaltsamkeit.
Hermann Grabe