Als die britische Kronkolonie Hongkong 1997 an China zurückgegeben wurde, freute sich nur der geringere Teil der Einwohnerschaft, obwohl die meisten doch Chinesen waren. Zu viel war in den Jahrzehnten davor geschehen. Zwei Weltkriege waren vorübergegangen. In China selbst regierten die Kommunisten.
Die Einwohner von Hongkong hatten sich in ihrer Welt unter der Aufsicht Großbritanniens eingerichtet. Deshalb betrachteten sie den Wechsel mit größter Sorge. Den Kommunisten war nicht zu trauen. Doch China dachte überhaupt nicht daran, auf Hongkong zu verzichten. Denn die Abtretung Hongkongs an die Engländer wurde immer noch als eine tiefe Demütigung empfunden.
China hatte Hongkong nach dem »Opiumkrieg« abtreten müssen. Vorher hatten englische Kaufleute von Indien aus riesige Mengen des Rauschgiftes nach China eingeführt. In einer Art Notwehraktion vernichtete die chinesische Regierung 20.000 Kisten des Stoffes. Daraufhin erklärte England den Krieg, und China musste nach einiger Zeit um Frieden bitten. So kam Hongkong an England.
Manchmal gibt es so etwas wie Gerechtigkeit auch in der Weltgeschichte. Sehen wir in die Gegenwart: Was ist heute England, was ist China? Ob man das als ein Gericht Gottes sehen kann? Denkbar ist es. Doch noch wichtiger ist: Gottes Sohn ist in die Welt gekommen, um Menschen für Gott zurückzugewinnen, die durch die Sünde verloren waren. Jesus Christus wendet sich dem einzelnen Menschen zu. Ihm gilt seine ganze Liebe. Für jeden dieser Einzelnen gab er sein Leben hin. Karl-Otto Herhaus