Nach seiner Immigration in die Vereinigten Staaten beschäftigte sich der 1847 in Schottland geborene Alexander Graham Bell sehr intensiv mit Taubstummen. In dem Bemühen, Sprache für seine Schüler sichtbar zu machen, setzte er Lippen, Zunge und Kehle zur Artikulation von Lauten ein und versuchte, mit Hilfe von Elektrizität den Klang der menschlichen Stimme nachzuahmen und zu übertragen.
Bei seinen Experimenten verschüttete Bell eines Tages eine ätzende Flüssigkeit über seine Hose. Sofort rief er seinen Assistenten zur Hilfe: »Mr. Watson, kommen Sie hierher! Ich brauche Sie!« Watson, der auf einer anderen Etage arbeitete, hörte Bells Stimme durch ein Experimentiertelefon. Es waren die ersten Worte, die über ein Telefon gesprochen wurden. Einige Zeit darauf sprach Bell denselben Satz noch einmal in einen Telefonapparat, doch dieses Mal befand sich Watson Tausende Kilometer von ihm entfernt am anderen Ende des Landes. Als Bell am 2. August 1922 starb, war das Telefon weit über die Grenzen Amerikas hinaus zu einem nicht mehr wegzudenkenden Kommunikationsmittel vieler Menschen geworden.
Die Möglichkeit, Verbindung mit Gott aufzunehmen, besteht nicht erst seit der Erfindung des Telefons. Zu jeder Zeit und Unzeit ist die Leitung nach oben frei. Es gibt bei Gott kein Besetztzeichen, keinen Anrufbeantworter, kein überhörtes Klingeln, wohl aber die dauerhaft gültige Aufforderung sich zu melden und das damit verbundene Versprechen: »Nahe ist der HERR allen, die ihn anrufen« (Psalm 145,18).
Er hört uns immer, wenn er auch nicht jede Bitte erfüllt, sondern nur das tut, was gut für uns ist. Martin von der Mühlen