»Ich habe den Eindruck, dass ich versagt habe. Dabei habe ich es doch gut gemeint. Mein Kind sollte die bestmögliche Ausbildung bekommen. Und es sollte nicht zurückstehen, wenn die Freunde von Tennis, Reiten, Ballett und Theater sprachen.« Kennen wir solche Selbstanklagen? Soll mein Kind nicht mit Freunden Tennis spielen? Schade ist nur, dass oft die Vereinsspiele am Sonntag durchgeführt werden. Wenn man ein guter Spieler ist, kann man die Mannschaft doch nicht im Stich lassen! Aber nun haben die Freunde solchen Einfluss auf das Kind bekommen, dass es nicht mehr mit in die Gemeinde gehen will. So entfremdet sich die Tochter/der Sohn immer mehr von den Gläubigen und wird eben ein Mensch mit anderen Interessen. War ich zu großzügig? War ich vielleicht sogar stolz, dass mein Kind anerkannt und erfolgreich ist in den Bereichen, die heute gefragt sind? Da gehen Türen auf. Aber da gehen auch Türen zu! Ein griechischer Denker hat einmal gesagt: »Nenne mir deine Freunde und ich sage dir, wer du bist.« Nicht nur wir üben Einfluss auf unsere Kinder aus, andere prägen sie auch, und die Frage ist, wer einen nachhaltigeren Einfluss auf sie ausübt.
»Trachtet zuerst .« - Auch die Erfüllung unseres Wunsches, dass unsere Kinder in den Himmel kommen, wird der Herr »hinzufügen«, wenn wir »zuerst« nach ihm trachten. Dabei will Gott uns keine echte Freude vorenthalten, er will uns Begegnungen schenken, die Spuren des Segens hinterlassen. Es muss nicht zu spät sein für ein Umdenken, für eine Umkehr und Neuorientierung. Man kann Freunde suchen, die Freunde Gottes sind. Das gilt für mich und auch für mein Kind. Eberhard Liebald