Im Oktober 2003 wurden in Russland 46 Bergleute verschüttet, als eine Beton-Stützwand brach und ein unterirdischer See in die tiefer liegende Schachtanlage lief. Die Kumpel konnten sich zwar in einen höher gelegenen Stollen retten, doch das Wasser stieg und der Sauerstoff wurde knapp, da unten in 800 Meter Tiefe.
In der absoluten Finsternis und Kälte warteten die Verschütteten auf Rettung. Auch die Psalmen der Bibel sprechen von dieser Verzweiflung, und von der Hoffnung und der Gewissheit, dass uns Gott rettet aus der Not.
Der russische Bergmann Wassili Andejew betete da unten in der totalen Ausweglosigkeit, »wo er der Hölle ins Auge gesehen hat«, wie er später sagte. Man gab Klopfzeichen und irgendwann hörte man tatsächlich Bohrgeräusche, die näher kamen. Die Retter gruben sich zum Teil mit ihren Händen durch Schlamm und Geröll zum Ort der Verschütteten und schafften den Durchbruch. »Unfassbar«, sagte der Bergmann, »als mit den Rettern das Licht in die Finsternis kam, habe ich an die Erscheinung von Jesus Christus gedacht, weil ich wusste, dass meine Gebete da oben von den Rettern als Klopfzeichen gehört wurden.«
Unfassbar: Da ist jemand, von dem ich mich in den Tiefen des Lebens gehalten weiß. Ich darf beten, anklopfen und warten. Dann wird mir aufgetan: Christ, der Retter ist da! Gott sendet seinen Sohn als Licht der Welt in mein persönliches Leben hinein. Er kommt zu mir und räumt Schutt und Geröll in Form von Schuld und Versagen aus meinem Herzen – und ich darf durchatmen und neu beginnen. Not lehrt beten. Aber Jesus befreit nicht nur aus den Nöten des Lebens, sondern auch aus dem ewigen Tod und bringt uns in die ewige Herrlichkeit. Karl-Heinz Gries