»Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht!«, so sagte einmal Albert Schweitzer (1875-1965). Der Theologe, Organist, Philosoph und Arzt hatte das Thema auf den Punkt gebracht. Vor lauter Christ-Stollen, Christ-Demokraten, Christus-Dorn (Zierpflanze), Christ-Rosen und Christus-Orden (höchster päpstlicher Orden), Christ-Kindl-Markt und Christ-Bäumen sehen wir den »Wald« nicht mehr.
Wer ist eigentlich ein Christ? »Ein Christ ist ein Anhänger des Christentums«, so steht es im Duden. Die Bibel ist konkreter und genauer: »Die Jünger Jesu wurden zuerst in Antiochia Christen genannten (vgl. Apostelgeschichte 11,26). Jünger/Innen sind Frauen und Männer, die Jesus nachfolgen. Sie vertrauen sich selbst und ihr Leben dem Sohn Gottes an und versuchen fortan auch nach dem Willen ihres Retters zu leben. Jesus Christus ist ihr Retter und Herr.
Jünger Jesu Christi zu werden, ist eine Willensentscheidung. Der Apostel Paulus hat bei einer Gerichtsverhandlung vor dem römischen Statthalter Festus und dem König Agrippa von Jesus Christus berichtet, dass er am Kreuz wegen der Sünden der Menschen stellvertretend gelitten hat. Paulus forderte auf, Buße zu tun und sich zu Gott zu bekehren. Paulus fragte den König Agrippa konkret: »Glaubst du, König Agrippa, den Propheten (der Bibel)?« Agrippa antwortete darauf: »Gleich überredest du mich noch, ein Christ zu werden.« Darauf sagte Paulus: »Ich bete zu Gott, das früher oder später nicht nur du, sondern alle Christen und Jünger werden.« Vor dieser Entscheidung schrecken leider viele Menschen zurück. Detlef Kranzmann