Ständig berichten die Medien darüber: Es wird gestreikt. Der Öffentliche Dienst möchte trotz leerer Kassen am Aufschwung teilhaben. Mindestens ein Inflationsausgleich muss her. Die Bahn fährt nicht, weil die Lokführer streiken. Wie sonst sollen sie auch durchsetzen, dass ihnen bei der Privatbahn derselbe Lohn gezahlt wird wie den Kollegen bei der Deutschen Bahn. Immer mehr Überstunden, Personalabbau und sinkende Realeinkommen kann man sich doch nicht gefallen lassen! So quellen die Mülltonnen über und die Züge fallen aus.
Ich frage mich: Geht es denn nur über Arbeitskampf? Kann nicht freiwillig ein gerechter Lohn für alle gezahlt werden nach Qualifikation und Arbeitsleistung? Es könnte alles so einfach sein, wenn wir nur auf die Gebote Gottes hören würden. In unserem Tagesvers hat Gott schon dem Mose korrekte Entlohnung im Volk Israel angeordnet. Im Neuen Testament wiederholt Gott das. Er sagt uns Menschen: »Der Arbeiter ist seines Lohnes wert« (Lukas 10,7). Das ist eine klare Ansage, die für jeden Menschen gilt, nicht nur für Arbeitgeber. Römer 13,8 fordert uns auf: »Seid niemandem irgendetwas schuldig.«
Leider setzen wir Menschen uns über Gottes Gebote hinweg und sind egoistisch. Daher wird es wohl kaum Tarifgerechtigkeit geben. In der Ewigkeit aber wird ein gerechter Gott einmal jedem Menschen nach seinem Tun vergelten. Wer die ihm gegebene Zeit nutzt, Gutes zu tun und gerecht zu sein, vor allem aber dafür sorgt, mit seiner Schuld Gott gegenüber ins Reine zu kommen, den braucht die Ankündigung in Offenbarung 22,12 nicht in Unruhe versetzen, sondern der kann ihr froh entgegensehen: »Siehe ich komme und mein Lohn mit mir, um einem jeden zu vergelten, wie sein Werk ist.« Hartmut Ulrich