Bald ist wieder Weihnachten, und so manchem graut im Stillen davor, weil er nicht weiß, womit er seinen Lieben noch Freude bereiten kann, weil sie doch eigentlich alles haben. Ja, und das letzte Mal haben sie einfach nur schrill gelacht und deutlich gezeigt, dass man einfach nicht mehr weiß, was heute »in« ist.
Ein Vorschlag: Feiern Sie diesmal keinen Konsumrausch, sondern wirklich Weihnachten! Laden Sie sich einen einsamen Nachbarn ein, der sonst allein im Dunkeln gesessen hätte. Vielleicht antworten Sie, dass es bei Ihnen besonders zu Weihnachten immer irgendwie zu Streit gekommen sei, und dafür brauchten Sie keine Zuschauer. Das stimmt. Aber vielleicht könnte dieser meist stille Besucher als »Friedensengel« dienen, indem er Sie an den eigentlichen Sinn des Festes erinnert. Und der liegt darin, dass wir daran denken, dass Gott in diese von Streit und Habgier geplagte Welt seinen Sohn gesandt hat, damit alle, die an ihn glauben, von ihrer Streitsucht und Habgier befreit werden können und auch die vielen Einsamen in dieser kalten Welt wirklicheLiebe erhalten. Jesus Christus ist das große Geschenk Gottes an eine verlorene Welt.
Stellen Sie sich vor, Sie würden diesen Sohn Gottes heute noch bitten, ebenso bei Ihnen einzukehren und Ihnen alle Schuld, alles Versagen und alle Ichsucht zu vergeben, dann hätten Sie zu Weihnachten - und nicht nur dann - viel Ursache, von Herzen dankbar zu sein.
Die Sitte, sich zu Weihnachten zu beschenken, sollte nur ein Ausdruck dieser Dankbarkeit sein, und man hat den Sinn dieses Festes völlig verfehlt, wenn man Geschenke macht, um Dankbarkeit zu erzeugen.
Hermann Grabe