»Feuer! Feuer! Es brennt!« Dicker Rauch quillt aus dem leicht gekippten Fenster eines Einfamilienhauses. Ein Passant alarmiert mit seinem Handy die Feuerwehr. Immer mehr Leute sammeln sich an. Plötzlich rennt eine Frau auf das Haus zu. »Mein Kind!«, ruft sie, »mein Kind ist im Haus!« Sie läuft zur Haustür und schließt mit zitternden Händen auf. »Sie können da nicht rein!«, ruft einer, »da kommen Sie nicht lebend wieder raus!« Doch die Frau öffnet die Haustür, prallt aber wieder zurück, denn giftig stinkender Qualm schlägt ihr entgegen. Sie holt tief Luft, presst ihre Hand auf Mund und Nase und tritt vorsichtig ins Haus. Im Flur kann sie wegen des schwarzen Qualms fast nichts sehen. Mit angehaltenem Atem tastet sie sich bis zum Schlafzimmer und öffnet voll Angst die Tür. Doch dort ist der Rauch nicht so dicht. Sie rennt zum Kinderbettchen, reißt ihr drei Monate altes und offenbar noch schlafendes Töchterchen aus dem Bett, öffnet das Fenster und ruft laut um Hilfe. Einige von den Schaulustigen kommen angelaufen, nehmen ihr das Kind ab und helfen ihr durchs Fenster heraus. Ihr Kind ist gerettet!
Will jemand einen Verlorenen retten – so wie das hilflose Kind in unserem Beispiel -, muss er sich selbst zu dem Hilflosen begeben, anders ist Rettung nicht möglich. So ist auch Jesus Christus, der Sohn Gottes auf diese Erde gekommen, um uns Verlorene – Sie und mich – aus unserem gottlosen Zustand für das ewige Leben zu retten. Anders als diese Mutter musste er aber sein Leben drangeben, um uns retten zu können. Aber im Gegensatz zu dieser Geschichte wird nur der gerettet, der es auch will. Otto Willenbrecht