Ab und zu gibt es schon Momente in denen man vor lauter Freude jubeln könnte, z. B. wenn man in der Klausur eine Eins geschrieben hat oder wenn man nach einem Wettkampf ganz oben auf dem Siegertreppchen steht. Das sind so Highlights im Leben, da kann einem wirklich zum Jubeln zu Mute sein.
Jubelnde Freude über Gott, das scheint doch ein bisschen unrealistisch zu sein. Gott ist, wenn es ihn überhaupt gibt, so weit weg, so abstrakt, so wenig erfassbar, wie soll man da jubeln vor Freude?
Offensichtlich hat es zu biblischen Zeiten Leute gegeben, die eine so enge Beziehung zu Gott hatten, dass sie sich an Gott freuen und sogar über ihn jubeln konnten. Wenn sie zum »Altar Gottes« gingen, d. h. zum Gottesdienst in den Tempel, dann waren sie sich der Gegenwart Gottes besonders bewusst. Da kam Freude auf, Freude zum Singen und Musizieren, Freude zum Jubeln. Man muss nicht einmal in biblische Zeit zurück gehen, auch heutzutage gibt es Leute, die ihre Freude an Gott haben. Wenn man Gott kennen lernt, immer mehr von seinem liebevollen, gütigen Wesen begreift und dann noch erlebt, wie er einem alle Schuld vergibt, dann kommt Freude auf. Freude, dass man jubeln könnte.
Die anfangs erwähnten Highlights unseres Lebens halten nicht lange vor. Schnell hat der Alltag die Freude wieder überdeckt. Die Freude über Gott dagegen kann zu einer tragenden, durchgängigen Freude werden, die auch im Alltagstrott noch da ist. Diese Jubelfreude lässt sich erleben. Sie hat ihre Ursache in der Güte und Barmherzigkeit eines großartigen Gottes. In seiner Liebe zu uns ging er sogar so weit, dass er seinen Sohn, Jesus Christus, für uns sterben ließ. Wenn das kein Grund zur Freude ist?!
Bernhard Volkmann