Mit 16 Jahren bekam die Tochter ihr erstes Smartphone. Sie war damals in ihrer Klasse die absolute Ausnahme. Die ersten Wochen beschäftigte sie sich fast durchgehend mit ihrem Handy und war ständig online. Die Eltern hofften, dass nach der ersten Euphorie die Faszination nachlassen würde, sahen sich aber gründlich getäuscht.
Sicher ist dieses Gerät super und praktisch. Man ist immer aktuell, über alles informiert. Aber auch selten allein. Gründliches Nachdenken wird ständig unterbrochen, immer wieder wird man abgelenkt. Und im Lauf der Wochen und Monate stellten sich im oben geschilderten Fall die Eltern die Frage: Wird ihre Tochter von ihrem iPhone beherrscht, oder hat sie es unter Kontrolle? Die Antwort war ziemlich eindeutig. Die gemeinsamen Mahlzeiten als Familie wurden einsilbig, nur vom wiederholten Vibrieren ihres Handys unterbrochen. Dabei waren gerade diese Zeiten am Tisch früher die schönsten in der Familie gewesen, weil man stundenlang über alles reden konnte.
Gott geht es sicher ähnlich. Er möchte so gerne mit uns reden. Er möchte liebend gerne Gemeinschaft mit uns haben. Doch wir sind immer abgelenkt. Wir finden keine Muße mehr, über ihn nachzudenken, geschweige denn mit ihm zu reden. Doch gerade dazu hatte Gott den Menschen geschaffen.
Vielleicht hören wir Gott manchmal in einem Gottesdienst zu uns reden. Aber haben wir verstanden, was er uns sagen wollte? Oder sind wir schon wieder bei all dem, was wir danach tun müssen? Wir überhören ihn und das schmerzt ihn wie die Eltern, die kaum noch Zugang zu ihrer Tochter haben. – Legen Sie doch heute einmal für eine halbe Stunde alles beiseite und reden Sie wieder mit Gott, und hören Sie auf Ihren Schöpfer! Peter Lüling