Das Ritual war immer dasselbe. Wenn in der Schule Fußball gespielt werden sollte, wählten zwei Jungs aus der Klasse ihre Mannschaften aus. Und ich war immer der Letzte. Zugegeben, damals war ich aufgrund meiner Figur nicht sehr sportlich. Und darum vielleicht tatsächlich so etwas wie eine Zumutung für meine sportlicheren Mitschüler.
Als Jesus auf dieser Erde lebte, hat auch er Menschen als seine Nachfolger ausgewählt. »Folge mir nach«, sagte er dann zu einem Petrus oder Andreas oder Johannes und wie sie alle hießen. Jesus hat einfache Menschen in seine Nachfolge berufen. Keiner seiner Jünger hätte mit der Berufung in die Nachfolge eines Rabbiners rechnen können. Und zu den engsten Mitarbeitern von Jesus gehörten auch Außenseiter, wie etwa ein Zollbeamter. Der mit der römischen Besatzungsmacht zusammenarbeitete.
Ich bin dankbar dafür, dass Jesus ein Herz auch für Außenseiter hat, für die Schwachen und Unscheinbaren. Oft wählt er gerade sie aus, um mit ihnen Großes zu tun. – »Folge mir nach!« Damit spricht Jesus auch Sie heute an. Er will, dass Sie ihn kennenlernen. Er will Ihnen zeigen, dass er aus Liebe zu Ihnen auf diese Erde gekommen ist um Sie vor dem Gericht Gottes zu retten. Und wenn Sie das begriffen haben, will er Sie in seinen Dienst nehmen wie damals seine Jünger. Es ist eine wunderbare Sache, Diener dieses Herrn zu sein. Er kennt unsere Begabungen und weiß auch genau, was wir nicht können. Und niemals verlangt er zu viel von uns, und zu allem, wozu er uns auffordert, gibt er auch genau die nötige Kraft.
Wichtig ist nur, dass wir nahe bei ihm bleiben, damit wir hören können, was er sagt, und dass wir niemals meinen, es besser zu wissen als er.
Herbert Laupichler