Vor einiger Zeit las ich von einer Familie, die draußen vor der Tür ein lautes Miauen hörte. Die Tür wurde geöffnet, und ein Kater mit dickem Pelz kam herein, lief schnurstracks ins Wohnzimmer und setzte sich auf den Teppich vor dem warmen Kamin. Dort begann er, sein Fell abzulecken. Als die Leute das Tier näher besahen, merkten sie, dass es ihr eigener Kater war, den sie vor acht Jahren verloren hatten. Nach langem Forschen und Fragen hatten sie die Suche nach ihm schließlich aufgegeben – und nun saß er, wie damals, wieder bei ihnen in der Stube, als sei inzwischen nichts geschehen.
Als mir diese Geschichte einfiel, musste ich an unseren Tagesvers denken. Gott wollte uns Menschen bei sich haben, und wir sollten uns in seiner Nähe wohlfühlen, zumal wir alles Gute von ihm erhalten. Doch dann wurden unsere Ureltern durch betrügerische Versprechungen fortgelockt. Sie und alle ihre Nachkommen irrten seitdem in der Welt umher, und kaum einer fand zu Gott zurück. Dass sich die Menschen immer tiefer verirren, wird jedem deutlich, der die Nachrichten liest und sich dabei fragt, wie die augenblicklichen Schwierigkeiten jemals wieder aufgelöst werden können. Aber anstatt ernsthaft nach einer Lösung zu suchen, gefallen sich die Meinungsmacher und Unterhalter darin, immer unverschämter alles lächerlich zu machen, was mit Gott und seinen Ansprüchen an Moral und Sittlichkeit zu tun hat.
Wem das bewusst wird, dem sollte all das ein starker Hinweis darauf sein, dass wir bald an einen Punkt gekommen sind, von dem es keine Umkehr mehr gibt, und dass Gott dann eingreift und dem Treiben von sich aus ein Ende macht. Es wird also Zeit, den Weg nach Hause einzuschlagen!
Hermann Grabe