Als Theodor Herzl 1895 sein Buch »Der Judenstaat« herausbrachte und zwei Jahre später in Basel den ersten Zionistenkongress organisierte, schrieb er in sein Tagebuch: »In Basel habe ich den jüdischen Staat gegründet.« Seine Vision wurde ein halbes Jahrhundert später tatsächlich Wirklichkeit: am 14. Mai 1948 kam es mit Billigung der Vollversammlung der Vereinten Nationen zur Gründung des Staates Israel.
Inzwischen sind sechzig Jahre vergangen. Israel existiert noch immer. Ein Blick auf die Landkarte zeigt folgenden Größenvergleich: Israel besitzt ein Gebiet von 21 Tausend qkm und hat 6,6 Millionen Einwohner. Die angrenzenden Staaten einschließlich dem Irak und dem Iran haben eine Fläche von 5,6 Millionen qkm und 205 Millionen Einwohner. Der Anteil Israels sind 0,37 Prozent dieser Fläche und 3% der Einwohner. Aber den Feinden Israels genügen die 99,63% nicht. Sie wollen 100 Prozent.
Erfüllt sich demnach jetzt das, was der Prophet Jeremia vor ca. 2600 Jahren angekündigt hat. Meint Gott mit dem »Ende der Tage« unsere Menschengeneration? Die Bevölkerung Israels jedenfalls ist in diesen 60 Jahren um das zwanzigfache gewachsen. Aber noch immer lebt nur etwa ein Drittel aller Juden im Land, ein weiteres Drittel in den USA, der Rest in vielen Ländern der Erde. Es vergeht fast kein Tag, an dem nicht in der UN-Weltorganisation über »Die Befriedung in Nahost« debattiert wird. Dabei hat man den Eindruck, dass die Freunde Israels ab- und die Feinde zunehmen. Sogar mancher Gutwillige denkt schon, wenn es Israel nicht (mehr) gäbe, wären alle Probleme schnell vom Tisch. Aber dazu wird es nicht kommen, wenn auch nach der Bibel noch großes Unheil über das Volk hereinbrechen wird. Eberhard Liebald