Waren Sie schon einmal auf Mainau, der prächtigen Insel im Bodensee? Dort kann man Zitronen und Apfelsinen im Freien ernten (natürlich nur, wenn man zur Familie des Grafen Bernadotte gehört oder in deren Auftrag handelt). Auch kleine Bananen reifen da ohne Gewächshaus, und dann die überwältigende Blumenpracht, fast das ganze Jahr hindurch!
Fragt man, wie dies beinahe subtropische Wunder möglich ist, wird man auf den Bodensee verwiesen. Der ist nämlich 539 km² groß. Es gibt aber Seen vergleichbarer Größe, die diesen Effekt nicht haben. Wie kommt das? Sie sind meistens viel flacher und können entsprechend weniger Wärme »tanken«. Der Bodensee aber ist bis zu 252 Metern tief. Er enthält also eine Menge Wasser. Und - wie wir in der Schule lernten - kann Wasser mehr Wärme speichern und auch wieder abgeben, als jeder andere Stoff der Welt. Darum schafft der See rings umher an seinen Ufern ein ganz besonderes Klima.
Bei manchen Menschen fragt man erstaunt, wie sie auch mit den härtesten Schicksalen fertig werden, ohne zu verbittern, wie sie sich - wie die Bibel sagt - in Hoffnung freuen und in Trübsal ausharren können. Will man hinter dies Geheimnis kommen, so wird man schnell auf den großen Einfluss stoßen, den ihr Gottvertrauen in ihrem Leben spielt. Gott hat in ihren Herzen ein riesiges Potential an Kraft speichern können, weil sie sich demütig seinem Willen ergaben und sich ganz gehorsam von ihm beeinflussen lassen wollten. Gott hat großes Wohlgefallen an solchen Leuten und macht sie reich an Glauben und Vertrauen, so reich, dass es nichts gibt, was dies Vertrauen überfordern könnte. Sollten wir nicht alle darum bitten, solche Leute zu werden?
Hermann Grabe