Wenn die Sonne untergeht, bewegt sich der Erdteil, auf dem wir leben, in den dunklen Bereich des 24-Stunden-Tages. Es wird Nacht. Im Normalfall gehen wir Menschen dann schlafen. Das entspricht eigentlich unserem gesunden Biorhythmus. Übertragen auf unseren Tagesspruch hat dies eine ernste Bedeutung: Wir »gesunden« Menschen bekommen wenig davon mit, was sich auf der anderen Seite des Lebens abspielt. Es gibt unzählige Menschen, die fortwährend auf dieser dunklen Seite leben müssen. Auf der »Schattenseite« begegnen wir den Kranken, den Leidenden und Geplagten. Hier werden die Ängste und die Depressionen wach. Für manchen ist mit dem Eintritt einer schweren Krankheit – aber auch durch Versagen und unvergebene Schuld – die Sonne endgültig untergegangen. Man kann sich nicht mehr am Leben freuen. Keine Aussicht mehr! Tiefe Resignation!
Aber genau hier will uns das Bibelwort Hoffnung geben. Die Kranken und Leidenden wurden zu dem Herrn Jesus gebracht. Obwohl bei diesen Menschen alle Aussicht dahin war, wurde es in ihrem Leben wieder hell. Jesus Christus hatte von sich selbst gesagt: »Ich bin das Licht der Welt!« Wie gut, dass er sich bewusst auf die Schattenseite des Lebens begab. Er verschloss seine Augen nicht vor den Leiden dieser Welt. Buchstäblich legte er seine Hände nicht in den Schoß. Und das bedeutet viel mehr, als dass er damals die Kranken nur von ihren körperlichen Leiden heilte. Sein Licht scheint auch heute noch in unsere Dunkelheit. Auch die Finsternis, in die wir uns durch unsere Schuld und unsere Sünde hineinbrachten, will er durch seine Vergebung erhellen. Andreas Möck