Wenn sich heute jemand etwas zuschulden kommen lässt, spielt vor Gericht auch eine Rolle, ob er dadurch anderen Menschen einen Schaden zugefügt hat. Er wird dann zu einer Strafe verurteilt, die einen Ausgleich schaffen soll für das, was er getan hat. Nach Verbüßung folgt evtl. noch eine Bewährungszeit, doch dann ist die Sache »erledigt«.
Aber die wenigsten denken daran, dass es noch eine überirdische Instanz gibt, die der Strafverfolgung dient. Unser heutiger Tagesvers stammt von einem Mann, der sich dessen bewusst war und sogar noch mehr. Er hatte begriffen: Die persönliche Schuld wiegt vor Gott noch schwerer als vor Menschen. Denn der Mensch wurde von Gott dazu geschaffen, Gutes zu tun, und nicht, anderen Schaden zuzufügen. Doch er hat sich von Gott abgewandt und ist zum Sünder geworden.
Es schmerzt Gott bis in sein Herz hinein, dass seine Geschöpfe so »danebengeraten« sind und sich meistens gar nicht nach seinen Anweisungen richten. Wozu das geführt hat, kann man überall in der ganzen Welt beobachten: Unermessliches Leid und Unrecht lässt das Schuldenkonto von uns Menschen immer weiter anwachsen. Wir alle sind darin verwickelt und weder die Gerichte noch die Verbrechensbekämpfung bekommen das jemals in den Griff.
Doch Gott wacht über alles in dieser Welt. Ihm entgeht nichts und er wird einmal jeden zur Rechenschaft ziehen. Auch die, welche den irdischen Gerichten entgangen sind. Doch freut es ihn, wenn Menschen ihre Schuld vor ihm einsehen und bekennen. Dann will er ihnen gerne vergeben, weil sein Sohn die Strafe dafür übernommen hat. Das entzieht zwar niemanden der Strafverfolgung nach irdischem Recht. Aber vor Gott kann man dadurch dem himmlischen Urteilsspruch entgehen und ewiges Leben gewinnen. Unfassbar – aber so groß ist Gottes Herz!
Joachim Pletsch