Manchmal reicht meine halbe Kraft, um etwas auszuführen – schließlich merkt es keiner oder kontrolliert gar das, was ich tue. Kennen Sie als Christ diese Haltung auch von sich? Es gibt Aufgaben, die wir als wertlos einstufen oder für deren Erledigung wir uns als überqualifiziert einschätzen. Dann tun wir sie achtlos, manchmal auch lustlos. Bei Gott aber gibt es keine geringfügigen Arbeiten, er teilt uns Aufgaben zu: in Familien, Gemeinden und an unseren Arbeitsplätzen.
Ein schönes Beispiel dafür, wie Gott Aufgaben verteilt, findet sich im Buch Nehemia. Es geht um den Wiederaufbau der zerstörten Stadtmauer Jerusalems. Da übernimmt etwa Schallum den Wiederaufbau der Ostmauer, während Nehemja den nächsten Abschnitt fertig stellt und Haschabja ein weiteres Teilstück bearbeitet. So geht es 32 Verse lang. Wenig erfahren wir über die Menschen, die diese Aufgaben erledigten. Mit einer Ausnahme: Sie betrifft den ganz normalen Abschnitt zwischen der Biegung der Mauer und dem Eingang zum Haus des Hohenpriesters, keine besondere Mauerstelle also. Hierfür ist Baruch berufen – und wie er seine Arbeit verrichtet, ist für alle Zeiten im Buch der Bücher fest geschrieben: Baruch ist »besonders fleißig«. Seine Leistung blieb nicht unbemerkt.
Gott selbst ist es, der auf uns Acht gibt – denn er hat uns berufen. Jede Aufgabe, die der Herr uns erteilt, ist ein persönlicher Auftrag. Mit welcher Haltung wir diese Aufgaben erfüllen, ist daher nicht egal. Sie wird sich einmal in seinen »Aufzeichnungen« wiederfinden. Das zu wissen, spornt uns an, treu im Kleinen zu sein, Gott mit ganzem Herzen zu dienen, damit eines Tages auch über uns gesagt wird, dass wir fleißige Arbeiter waren. Astrid Jähn