Ein Handelsschiff ist auf dem Weg in den Heimathafen. Es ist Nacht und es herrscht stürmischer Seegang. Plötzlich entdeckt ein Matrose einen Mann, der hilflos mit dem Ertrinken kämpft. »Mann über Bord!«, schreit er lauthals und wirft ihm mit voller Kraft einen Rettungsring zu. Anstatt den Ring zu ergreifen, schreit der Ertrinkende zurück: »Sie meinen wohl, Sie können mich unter Druck setzen?« Verstört erwidert der Matrose: »Machen Sie schnell, Sie könnten mit der nächsten Welle untergehen!« »Warum sollte ich ausgerechnet ihren Rettungsring ergreifen? Wer weiß, was Sie dafür alles haben wollen? Ich versuche lieber selbst ans Ufer zu schwimmen!«
Diese erfundene Szene hat sich hoffentlich niemals zugetragen, doch im übertragenen Sinn, findet sie täglich statt. Überall dort, wo Menschen mit der Botschaft von Jesus Christus konfrontiert werden, gibt es solche, die diese Botschaft ablehnen. Wo Menschen hören, dass sie in ihren Sünden verloren sind und die Errettung nötig haben, die sie im Kreuzestod Jesu Christi finden, wird es immer welche geben, die diese Errettung nicht wie einen Rettungsring ergreifen wollen. Sie fühlen sich unter Druck gesetzt, so wie der Ertrinkende sich von dem Matrosen gedrängt fühlt. Wahrscheinlich denken diese Menschen, sie wären gar nicht völlig verloren, und sie könnten es aus eigener Kraft schaffen, sich zu retten. »Es muss noch eine andere Möglichkeit geben!«, denken sie. Es erscheint ihnen eine Demütigung zu sein, sich von Jesus retten zu lassen und mit ihm als Rettungsring zu leben. Die Bibel aber spricht klar davon, dass alle Menschen verloren sind und Errettung nötig haben, die nur durch Jesus Christus möglich ist. Susanne Eisl