In der Schulpädagogik und auch in anderen Bereichen, wo gelehrt und unterrichtet wird, ist Anschaulichkeit ein gerne angewandtes Prinzip. Es beruht auf der Einsicht, dass man etwas mittels sinnlicher Wahrnehmung besser und schneller begreift. Das geschieht zum Beispiel durch einen realen Gegenstand, durch eine bildhafte Darstellung oder auch durch ein Symbol. Von der äußeren Anschauung kommt es dann zur inneren Anschauung, zum Erkennen und zum Verstehen.
Dieses Prinzip hat nicht der Mensch erfunden; es stammt von unserem Schöpfer, der es seit jeher zur Vermittlung seiner Gedanken und Pläne mit den Menschen anwendet. In der Bibel haben wir deshalb einen großen Schatz von Gegenständen, Vorgängen und Ereignissen, hinter denen viel mehr steckt, als auf den ersten Blick ersichtlich ist. Es gibt sozusagen eine Art göttlichen Lehrplan für die Menschheit, den er in zahlreiche Lerneinheiten und Lernschritte aufgeteilt hat, die er darum im Laufe der Geschichte »inszenierte«, um die Menschen auf ein herausragendes Ereignis vorzubereiten: das Kommen seines Sohnes Jesus Christus auf diese Erde.
Die Bibel ist also das große Lehrbuch für uns Menschen und wohl auch deshalb das am meisten verbreitete Buch auf der Erde. Ein ganz wichtiges Lehrstück darin ist Gottes Handeln mit seinem Volk Israel, beschrieben im Alten Testament, dem ersten Teil der Bibel. In der Geschichte Israels gibt es zahlreiche Aspekte, die Gottes Pläne mit uns Menschen offenlegen oder auch in »Bildern« oder »Vor-Bildern« zunächst nur andeuten. Sie erklären uns die hohen Wahrheiten, die wir im Neuen Testament finden.
Joachim Pletsch