Die ersten Schüsse fallen um 22.05 Uhr. Zehn Minuten später sind mehr als 50 Menschen tot, mehr als 850 verletzt, teilweise schwer. Der grausige Amoklauf von Las Vegas Anfang Oktober 2017 jährt sich zum zweiten Mal. Vom 32. Stock des Mandalay Bay Hotel aus feuerte der Täter Stephen Paddock in die Zuschauermenge eines Country-Konzerts unweit des Hotels. Wie aus dem Nichts hagelte es Hunderte von Schüssen über die ahnungslosen Konzertbesucher hinweg. Überall schlagen die Kugeln ein, Menschen sinken zu Boden, Panik bricht aus. Bevor Paddock gestellt werden kann, begeht er Selbstmord. Amerika steht unter Schock. Warum geschieht so etwas? Warum plant ein Mensch massenhaften Mord? Warum? Die Angehörigen der Opfer müssen solche Fragen bis heute quälen.
Auch in unserem Leben gibt es Situationen, die wir nicht verstehen. Leid, das uns nach dem »Warum« fragen lässt. Vielleicht ist es eine schlimme Diagnose oder eine zerstörte Beziehung. Oft bleibt die Warum-Frage in unserem Leben unbeantwortet. Doch eine Sache macht mir Mut: Gott erklärt uns zwar nicht das »Warum«. Aber er erklärt uns das »Wozu«. Unser Leid ist nicht sinnlos, es hat ein Ziel. C. S. Lewis hat es einmal so ausgedrückt: »Gott flüstert in unseren Freuden, er spricht in unseren Gewissen; in unseren Schmerzen aber ruft er laut. Sie sind sein Megafon, eine taube Welt aufzuwecken.« Es ist so, als ob Gott durch das Schlimme in unserem Leben rufen würde: »Hey! Wach auf! In diesem Leben geht es um mehr als das Hier und Jetzt. Und in nur einem Augenblick kann alles vorbei sein. Komm zu mir. Ich will das Zerbrochene heilen, deine Wunden verbinden.« Das ruft Gott vielleicht auch Ihnen heute in Ihre Bedrängnis hinein zu.
Jan Klein