Auf dem Grundstück meiner Eltern steht eine sehr schöne, gleichmäßig gewachsene Fichte. Sie ist bereits ziemlich alt und steht in exponierter Lage an einem steilen Hang, aber im Gegensatz zu anderen jüngeren, geschützt stehenden Bäumen konnten ihr alle Stürme der vergangen Jahre nichts anhaben. Warum nicht? Nun, der Baum steht unmittelbar auf einer Quelle, die seit Jahrzehnten dort existiert und den Beginn eines kleinen Bachlaufs bildet. So hat diese Fichte auch in Trockenperioden immer ausreichend Nahrung in Form von gesundem Frischwasser.
Das erinnert mich an unseren heutigen Tagesvers, der einen Menschen mit einem Baum vergleicht, der an Wasserbächen gepflanzt ist und dessen Leben erfolgreich ist. Gott lässt uns durch den Psalm-Dichter mitteilen, dass dies auf solche Menschen zutrifft, die sich von dem, was Gott »Sünde« nennt, distanzieren und nicht auf der Seite der Spötter stehen, sondern Freude daran haben, ihr Leben nach Gottes Willen auszurichten und in Übereinstimmung damit zu leben.
Im aufgeklärten 21. Jahrhundert wundern sich die Menschen, dass vieles nicht so läuft wie geplant. Die Welt droht aus den Fugen zu geraten, die Politik gleicht einem Gewittersturm, und Ratlosigkeit macht sich breit. Wenn man in Psalm 1 nach unserem Tagesvers weiterliest, bekommt man eine Ahnung, warum das so ist. Dort heißt es: »Nicht so die Gottlosen, sondern sie sind wie die Spreu, die der Wind davontreibt. Der Gottlosen Weg vergeht«. Der Glaube an Jesus Christus und das Ausleben christlicher Werte sind stark auf dem Rückzug. Zum Glück gibt es aber immer noch die Möglichkeit, sein Leben an »der Lebensquelle Jesus« einzupflanzen, um standhaft durch alle Lebensstürme zu kommen. Hartmut Ulrich