Vier Uhr morgens. Ein unangenehmes Gefühl, ein wohlbekannter Schmerz weckte mich langsam. Ich quälte mich aus dem Bett. Neben dem pochenden Kopfschmerz spürte ich diese Übelkeit in mir hochsteigen. Genau, es war eine beginnende Migräne. Jeder, der damit zu tun hat, weiß, wovon ich rede. Ich versuchte, noch etwas zu schlafen. Aber der Kopfschmerz wurde schlimmer und die Übelkeit auch. Die Tabletten halfen nicht, weil ich sie nicht bei mir behielt. Ich fühlte mich elend, lag da und wagte nicht, mich zu bewegen, den Kälteakku auf der Stirn und die Wärmflasche auf dem Bauch.
Dazu quälten mich die Sorgen: Ich würde heute nichts im Haushalt tun und meine Kinder nicht versorgen können. Was sollte die Familie zu Mittag essen? Hundert Fragen standen da und wurden zu einem riesigen Berg, der mich erdrückte. Mutlosigkeit packte mich und ich wollte rebellieren. Ich versuchte, meine Gedanken zu sammeln und von den Sorgen abzulenken. Das war schwierig. Aber dann fiel mir der o.g. Bibelvers ein. Ich entschloss mich, meine Gedanken auf Gott zu konzentrieren und ihn anzubeten. Zunächst fand ich das absurd. Aber ich wollte es ausprobieren. Ich suchte gedanklich alles zusammen, was ich über Gottes Größe wusste, über sein Wesen, seine Freundlichkeit und Güte. Niemals zuvor habe ich erlebt, was dieser Entschluss ausgelöst hat. Ich war sehr erstaunt, als Frieden und Gelassenheit sich in mir breitmachten. Damit hatte ich nicht gerechnet. Immer noch lag ich unnütz da; aber in mir hatte sich was verändert. Und - ich war mir sicher, Gott selber hatte damit sein Wort wahr gemacht. Es hat mich neu gepackt, dass Gottes Wort lebendig ist. Hanne Häuser