Von den ersten bis zu den letzten Seiten der Bibel lesen wir, wie Gott dem Menschen Liebeserklärungen macht. Wir sehen, wie Gott um die Gegenliebe des Menschen geradezu ringt und darum wirbt, dass der Mensch alles das aufgibt, was er neben Gott zu seinen Göttern gemacht hat: Das sind nicht nur Götzen aus Stein und Holz; moderne Götter wie Geld und Besitz, Ruhm und Anerkennung durch Menschen und was der Mensch noch als für sich wertvoll und erstrebenswert hält, gehören auch dazu. Sie alle machen Gott den Platz streitig, der nur ihm gebührt, nämlich ganz, ungeteilt und völlig geliebt und verehrt zu werden.
Gott erinnert in seinem Wort daran, dass jeder Mensch ganz für ihn da sein soll. Das mit Recht! Gott ist der Schöpfer eines jeden Menschen. Er hat jeden Menschen nur dazu geschaffen, dass der Mensch in ungeteilter Gemeinschaft mit ihm lebt und darin seine Erfüllung findet.
Wie jeder Liebende wünscht Gott sich auch, so intensiv wie möglich wiedergeliebt zu werden. Jeder Ehemann wäre zutiefst betroffen, wenn er erfahren müsste, dass seine Ehefrau neben ihm noch anderen ihre Zuneigung schenken würde. Der Mensch jedoch hat Gott verlassen und andere Götter angebetet. Wie Untreue in der Ehe Schuld bedeutet, so ist dieser Umgang mit Gott genauso Schuld. Und wie Schuld in menschlichen Beziehungen nur durch Vergebung gelöscht werden kann, so kann Schuld zwischen Gott und dem Menschen auch nur durch Vergebung getilgt werden. Gott ist dazu bereit. Jeder Mensch ist eingeladen, mit dem Eingeständnis seines schuldhaften Verhaltens vor Gott die Vergebung dieser Schuld anzunehmen. Friedhelm Orlikowski