Im Morgengrauen des 5. September 1972 dringen acht palästinensische Terroristen der Gruppe »Schwarzer September« in das olympische Dorf ein. Ihr Ziel: Das israelische Quartier. Dort töten sie zwei Sportler und nehmen neun Israelis als Geiseln. Die Terroristen fordern die Freilassung von in Israel inhaftierten Kameraden und erpressen die Zusage, mit den Geiseln nach Ägypten ausfliegen zu dürfen. Mit Helikoptern werden nachts Terroristen und Geiseln zum Fliegerhorst Fürstenfeldbruck geflogen. Dort endet ein Befreiungsversuch der Polizei in einem Blutbad. Alle Israelis sterben durch die Hand der Palästinenser, drei Attentäter überleben.
Die Verantwortlichen benennen später folgende Ursachen für das Massaker: Mangelnde Erfahrung der Behörden im Umgang mit Geiselnahmen; zudem hatte die Polizei fünf Entführer statt acht gezählt, und aus diesem Grund auch nur fünf Scharfschützen am Militärflugplatz bereitgestellt. Für die Geiseln war die Entführung ein stundenlanges, zermarterndes Warten. Ihnen waren die Hände gebunden. Alle ihre Hoffnungen ruhten auf dem Rettungsplan der deutschen Behörden, doch die Retter versagten.
Im übertragenen Sinne sind die Menschen auf dieser Welt in einer ähnlichen Lage, wie die Entführten damals. Sie sind in der Gewalt eines Menschenmörders, des Teufels, und brauchen Rettung. Auch für sie liegt ein Rettungsplan bereit. Gott hat ihn entworfen, und er bietet uns die Rettung in seinem Sohn Jesus Christus an. Doch Gottes Rettungsplan funktioniert, im Gegensatz zum Olympiadesaster 1972. Der heutige Vers stellt fest, dass Gott ein Retter ist, der auf keinen Fall versagt.
Dietmar Bauer