Die katholische und evangelische Kirche in Deutschland verlieren jedes Jahr zusammen etwa 350 000 Mitglieder. Die Konfessionslosen machen bereits einen Anteil von etwa 36% aus (Quelle: AZ vom 25.11.2017). Nach aktuellen Hochrechnungen wird diese Gruppe in 15 Jahren die 50%-Marke überschreiten. Rein statistisch gesehen könnte man meinen, all diese Menschen, die den Kirchen den Rücken kehren, sind Atheisten, die an keinen Gott (mehr) glauben. Forscht man genauer nach möglichen Gründen, warum gerade junge Menschen sich von der Kirche abwenden (laut Studie »Generation What«), erfährt man, dass 86% der jungen Erwachsenen zwischen 18 und 34 Jahren kein oder sehr wenig Vertrauen in religiöse Institutionen haben. Allein unter Kirchenmitgliedern dieser Altersgruppe stehen 50% ihrer Kirche misstrauisch gegenüber.
Viele Kirchenmitglieder gehören vielleicht nur aus Tradition (noch) der Kirche an, und es kommt dann irgendwann der Punkt, wo man einen willkommenen Anlass findet um auszutreten. Darüber machen sie sich selbst vermutlich wenig Gedanken, ihre Kirche, die sie verlassen haben, bestimmt schon mehr. Aber welche Gründe auch immer zu einem Kirchenaustritt führen, entscheidend ist für jeden, ob in der Kirche oder außerhalb, eine lebendige Beziehung zu Gott zu haben und von ihm aufgenommen zu werden.
Es gibt leuchtende, lebendige Beispiele von Gläubigen, die Gott in ihrem Leben begegnet sind und durch die Hinwendung zu ihm eine tiefe Freude und Glück erfahren haben. Solche Gottesbegegnungen sind völlig unabhängig davon, ob man religiös ist, einer Kirche angehört oder überhaupt getauft ist. Entscheidend ist allein die Hinwendung zu Jesus Christus, der uns mit Gott versöhnt hat.
Daniela Bernhard