Der Siebenjährige Krieg (1756-1763) war eine weltweite Auseinandersetzung. In Indien, Nordamerika und auf allen Weltmeeren kämpften England und Frankreich um die Vorherrschaft. Englands Verbündeter auf dem Kontinent, Preußen unter Friedrich dem Großen, hinderte Frankreich daran, seine ganze Kraft dem Erzfeind England zu widmen, während sich Preußen aber auch noch zweier anderer Großmächte, Österreichs und Russlands, erwehren musste und deshalb auf Englands Hilfsgelder angewiesen war. Als England nun in Übersee gesiegt und dem Gegner Indien und Kanada entrissen hatte, kündigte England den Vertrag mit Preußen samt den Hilfsgeldern, heute vor 250 Jahren. Der preußische »Mohr hatte seine Schuldigkeit getan«. Er stand nun allein drei Großmächten gegenüber, und der Untergang Preußens schien bevorzustehen. Als aber Friedrichs d. Gr. unversöhnlichste Feindin, die Zarin von Russland, plötzlich starb und ihr Nachfolger mit dem von ihm verehrten Preußenkönig ein Bündnis abschloss, konnte Preußen im bald folgenden Friedensschluss ohne Schaden aus dem langen Krieg hervorgehen, trotz des englischen Treuebruchs.
»In der Politik gibt es keine Treue, sondern nur Interessen« ist ein Grundsatz, den viele Menschen auch für ihr persönliches Leben übernehmen, und oft sind Menschen selbst beim besten Willen nicht in der Lage, ihr Versprechen einzuhalten. Wirklich ganz und gar Verlass ist nur auf Gott. Wenn er versprochen hat, unseren Glauben an seinen Sohn Jesus Christus und dessen Opfer am Kreuz für uns mit dem ewigen Leben in der Gemeinschaft mit ihm, dem uns liebenden Gott, zu beantworten, dann dürfen wir sicher sein, dass er in göttlicher Treue zu seinem Versprechen steht. Gerhard Jordy