Am 6. Februar 1885 befasste sich die Schweizer Landesregierung mit der Frage, ob für die Bundesverwaltung zwei Schreibmaschinen samt Zubehör angeschafft werden sollten und beim Parlament der erforderliche Kredit zu beantragen sei. Nachdem der Justizminister erklärt hatte, er möchte zuerst die praktische Anwendbarkeit der Schreibmaschinen abwarten, und nur der Innenminister als ernsthafter Interessent übrig blieb, beschloss man, zunächst nur eine Maschine zu bestellen.
Diese Begebenheit, die uns zumindest ein mitleidiges Lächeln entlockt, macht deutlich, was sich in den letzten 110 Jahren in punkto Medien getan hat. Wir leben in einer Multimedia-Welt mit modernsten Informations-Verarbeitungssystemen. Die rasante Entwicklung gerade der letzten Jahre und Jahrzehnte macht einigen Menschen Angst. Dabei ist der Fortschritt an sich nicht bedrohlich, wohl aber das, was damit gemacht wird. Einige Beispiele: Zeitungen können informieren. Heutzutage besteht aber eine solche Konkurrenz, dass nur noch Sensationsmeldungen gesucht werden. Beim Fernsehen besteht ebenfalls ein enormer Konkurrenzdruck, dass viele Programme immer primitiver werden und mit Gewalt und Unmoral an die niedrigsten Instinkte appellieren.. Computer sind nützlich, aber auch Zeiträuber. Wie viele (meist) Jugendliche stumpfen ab durch PC-Spiele, bei denen es nur ums Töten und Vernichten geht. Das Internet bietet großartige Informationsmöglichkeiten, lässt aber oft Menschen in Not vergessen. Auch birgt es viele oberflächliche und unmoralische Inhalte. Wir sehen wieder, nicht die Technik, der Mensch ist böse. Carsten Müller