Jakobs 10 ältere Söhne hatten es satt, unter der Aufsicht ihres Vaters zu arbeiten und waren mit den Herden weggezogen. Sie fürchteten sich nicht einmal, an den Ort zu gehen, an dem sie eine schreckliche Bluttat begangen hatten, nach Sichem.
Später zogen sie noch weiter fort. Nur Joseph und Benjamin blieben in Gemeinschaft mit ihrem Vater in Hebron. Jakob sorgte sich um seine Söhne und um die Herden. So sagte er eines Tages zu Joseph: »Komm, dass ich dich zu deinen Brüdern sende!« Und der war sofort bereit, obwohl er seit langem von ihnen nichts als Feindschaft erfahren hatte.
Wieder erkennen wir ohne Mühe ein Bild davon, wie Gott seinen Sohn in diese Welt sandte, um die Verlorenen zu suchen. Allerdings ist der Unterschied zwischen dem Vaterhaus Josephs und dem, was er auf der Suchreise erlebte, gar nicht zu vergleichen mit dem Unterschied zwischen der göttlichen Herrlichkeit, aus der Jesus Christus kam und dem, was ihm hier an Hass, Jammer, Ungerechtigkeit und Not entgegenschlug. Da war nicht einmal in der Herberge ein Raum, in der er zur Welt kommen sollte, und schon bald musste er vor den Häschern des Herodes in Sicherheit gebracht werden. Und so ging es fort, bis man ihn ans Kreuz nagelte. Und doch sagte er: »Ich komme, um deinen Willen, o Gott, zu tun.« Mehr als vierzigmal sagt er im Johannesevangelium, Gott habe ihn gesandt. Und er ist den Menschen in ihrer Verlorenheit nachgegangen. Nur wer seine Hilfe annahm, wurde für Zeit und Ewigkeit geheilt.
Sein Auftrag, die Verlorenen zu suchen, ist noch nicht erfüllt und wird jetzt von seinen Boten, von seinen Gesandten, wahrgenommen. Gott gibt sich wirklich alle Mühe um uns!
Hermann Grabe