Die meisten Menschen hatten irgendwann einmal einen Lehrer, an den sie sich ein Leben lang erinnern. Für viele Schüler der Harrison High School in West Lafayette, Indiana, ist dies Kathy Nimmer. Sie ist blind. Eines Tages wurde ihr klar: »Es geht nicht um das Sehen, sondern darum, eine Verbindung zum Herzen der Schüler aufzubauen. Das ist der Schlüssel. Wenn einem sehenden Lehrer die Persönlichkeit der Schüler nicht am Herzen liegt, werden sie bei ihm nicht mehr lernen als von mir.« Mit dieser Philosophie schaffte es Nimmer unter die vier Finalisten des nationalen Wettbewerbs »Lehrer des Jahres 2015«. Blindheit könne für einen Lehrer auch Vorteile haben, meint sie. »Das ist ja sogar das Beste, dass ich sie nicht sehen kann«, sagt sie lachend. Sie wurde eine Lehrerin, die ihre Schüler so sieht, wie sie wirklich sind.
In 3. Mose 19,15 fordert uns Gott dazu auf: »Du sollst die Person des Geringen nicht bevorzugen und die Person des Großen nicht ehren.« Aber genau das fällt uns schwer: die Menschen zu sehen, »wie sie wirklich sind«. Oft lassen wir uns in unserem Urteil davon leiten, ob uns das äußere Erscheinungsbild eines Menschen sympathisch ist oder nicht. Und auch wir selbst werden von anderen entweder bevorzugt oder benachteiligt – je nachdem, wie ihnen unsere »Nase« gefällt!
Gott hingegen lässt sich von Äußerlichkeiten nicht beirren. Sein Urteil über uns ist unvoreingenommen und gerecht; denn er »sieht auf das Herz«. Maßgeblich für ihn ist unsere Beziehung zu Jesus: »Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht.«
Gott wurde Mensch in der Person Jesu Christi, um eine »Verbindung zu Ihrem Herzen aufzubauen«. Lassen Sie das zu? Peter Güthler