Das war in der Schule ein beliebtes Aufsatzthema, sowohl bei Lehrern wie bei Schülern, denn man konnte für beide Seiten eine Menge vorbringen. Eine Entscheidung für die eine oder andere Seite war hingegen nicht so leicht möglich.
Daran wurde ich erinnert, als ich von einer Katastrophe auf einer Nordsee-Bohrinsel erfuhr. Heute vor 20 Jahren löste eine Gasexplosion auf der Ölplattform Piper Alpha ein Feuer aus, durch das 167 Männer ums Leben kamen. Es war das schwerste Unglück seit Beginn der Erdölförderung in der Nordsee. Das Feuer war so gewaltig, dass es erst 23 Tage später mit Hilfe amerikanischer Experten gelöscht werden konnte. Das Leid für die betroffenen Familien aber dauerte an.
Ebenso dauert die Frage nach Segen und Fluch der Technik an. Keiner möchte auf den Segen des Erdöls verzichten. Sollen wir etwa das Auto abschaffen und wie die Steinzeit-Menschen leben? So gewöhnen wir uns an den Fluch der Technik; zumindest nehmen wir ihn in Kauf. Wir müssen damit leben - oder sterben. Aber das muss schließlich jeder einmal, und dann stehen wir in der Ewigkeit.
Stellen Sie sich einmal das unfassbare Glück all derer vor, die rechtzeitig ihre Sachen mit Gott in Ordnung gebracht haben, wenn sie nun erleben, was sie bisher glaubten. Unser Tagesvers verrät etwas davon. Auch der größte Kummer, der grausamste Schmerz, das tiefste Leid - alles wird in jubelnde Freud verwandelt sein, und das für alle Ewigkeit. Gerhard Jordy