»Welche Augenfarbe hätten sie denn gern? Lieber blau? Oder doch das dunkle Braun?« Unbehagen schleicht sich bei dem Gedanken ein, dass es bald möglich sein soll, Menschen in beliebiger »Ausführung« und Anzahl zu »produzieren«. Manche sehen in der Gentechnologie nur die Gefahr, während andere über die neuen Möglichkeiten froh sind. So werden einige Medikamente und Nahrungsmittel mittels Gentechnik erzeugt. Segen und Fluch liegen nah beieinander. Egal, welche Haltung man zur Gentechnologie einnimmt, eine grundsätzliche Frage drängt sich hierbei immer mehr in den Vordergrund: Darf alles, was machbar ist, auch wirklich getan werden? Mit dieser Frage ist das Problem der Verantwortlichkeit verbunden. Sind wir bereit die Verantwortung für unser Tun zu übernehmen? Sind wir dazu überhaupt in der Lage, wenn wir noch nicht einmal die Konsequenzen abschätzen können?
Diese Frage betrifft aber nicht nur die Wissenschaft, sondern auch unseren ganz praktischen Alltag. Dürfen wir alles, was in unserer Gesellschaft machbar ist, (mit-)machen? Unser Medienzeitalter bietet ungeahnte Möglichkeiten. Müssen unsere Kinder völlig uneingeschränkt mit Fernsehn, Video und Kino aufwachsen? Gerade wo Gewalt und sexuelle Unmoral immer mehr das Bild unserer Zeit prägen. Müssen wir jede Mode mitmachen, sei sie auch noch so hässlich, unpraktisch und unschicklich? Warum muss ich die Raubkopie des neuesten Computerprogramms haben? Nur weil es alle so machen und weil man sich die teuren Programme ja eigentlich nicht leisten kann? Wahre Freiheit besteht darin, nicht alles Machbare tun zu müssen. Thomas Wink