Wenn wir jedoch im Licht leben, so wie Gott im Licht ist, sind wir miteinander verbunden, und das Blut Jesu, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde.
1. Johannes 1,7
Der Japaner Ishii Yuichi verfolgt eine ungewöhnliche Geschäftsidee: Seine Agentur »Family Romance« bietet Schauspieler als »Lückenfüller« für soziale Situationen an. Wer nicht genügend eigene Freunde, Familienangehörige oder einen Partner hat, der kann sich über Yuichis Agentur »menschlichen Ersatz« mieten: So lächeln beispielsweise Statisten auf einer Hochzeit oder trauern scheinbare Familienmitglieder auf Beerdigungen. Trotz hoher Gagen boomt das Geschäft: Über 800 professionelle Schauspieler sind bereits angestellt. In einem Land, in dem 15 % der Menschen angeben, außerhalb ihrer Familie überhaupt keinen sozialen Austausch zu haben und gerade viele ältere Männer in einem Zeitraum von zwei Wochen keine einzige Konversation führen, scheint die Agentur ein großes Bedürfnis zu bedienen.
Auch wenn uns solch eine Freundschaftsvermietung bizarr erscheint, so verdeutlicht sie ein elementares Problem vieler Menschen heutzutage: die Einsamkeit. Schon vor der Corona-Pandemie stieg der Anteil der Menschen, die nach eigener Aussage ungewollt einsam sind, in vielen westlichen Ländern stetig an.
Die Überwindung von Einsamkeit ist nicht einfach. Sowohl äußere Faktoren wie beruflicher Stress oder die Wohnsituation als auch persönliche Aspekte wie Scham, Enttäuschung oder Bitterkeit können eine Rolle spielen, gerade wenn sie sich über Jahre verstetigen. Das Evangelium bietet einen Lösungsansatz, der sowohl das Äußere als auch das Innere berührt: In der christlichen Gemeinde teilen Menschen (idealerweise) nicht nur sonntags ihr Leben. Doch was noch wichtiger ist: Jesus möchte uns durch seine Vergebung und »Herzensarbeit« wieder beziehungsfähig machen - und das gratis und wahrhaftig.
Sebastian Lüling