Wer schon einmal in Mittelitalien zum Wandern unterwegs war, wird in den Sibillinischen Bergen in Südumbrien mit einem spektakulären Naturereignis beschenkt. In der Zeit von Ende Mai bis Anfang Juni verwandelt sich die Hochebene in ein farbenprächtiges Blütenmeer. Millionen von roten und blauen Blumen malen ein wunderschönes Bild auf das frische und kräftige Grün. Dieses Schauspiel dauert aber nur eine kurze Zeit, dann verblüht alles wieder.
Ich wurde daran erinnert, dass auch die Bibel dieses Beispiel gebraucht, um uns zwei Wahrheiten zu vermitteln. Wir sind als Menschen genauso vergänglich wie das Gras und die Blumen. Heute sind wir da, morgen können wir schon vergessen sein. Wir müssen uns diese schmerzliche Tatsache bewusst machen.
Im Gegensatz dazu besteht das Wort Gottes in Ewigkeit. Nur Gottes Zusagen, die wir in seinem Wort finden, verwelken nicht. Nichts von außen kann die Wirksamkeit der Zusagen für das Gute in unserem Leben gefährden. Das, was bleibt und was nicht vergessen wird, ist alles das, was Gott Gutes tut für diejenigen, die ihm folgen.
Gott hat sein Wort über Jahrtausende bewahrt und gebraucht es, um uns von seiner Liebe und seiner Fürsorge für uns zu berichten. Er gebraucht es aber auch, um uns von seiner Heiligkeit und Majestät in Kenntnis zu setzen, und dass wir Vergebung für unsere Sünden brauchen.
Das Nachdenken über unsere Vergänglichkeit und die Ewigkeit des Wortes Gottes hilft uns, über Gottes Wesen und seine Gnade uns gegenüber zu staunen und ihn dafür zu loben. Das sollte die logische Konsequenz sein. Und das Schönste ist, dass Gott allen Glaubenden ebenfalls ein ewiges Dasein im Himmel verheißen hat.
Thomas Kröckertskothen